Druckluftmotoren Produktauswahl

Radialkolbenmotor
Radialkolbenmotoren sind eine wenig bekannte, aber oft überlegene Wahl für viele Anwendungen. Sie sind bis zu 80% effizienter als Lamellenmotoren, verbrauchen weniger Druckluft und sind deutlich leiser. Sie können meistens ohne Getriebe betrieben werden.
Typische Leistungsdaten:
- Drehmoment: 2-600 Nm
- Drehzahl: 10-2000 U/min
- Leistung: 1-20 kW
Diese Motoren eignen sich ideal für Rührwerke, Pumpen oder Transportbänder.

Pneumatischer Schrittmotor
Der pneumatische Schrittmotor, der von nur einem Hersteller angeboten wird, ist für Stellaufgaben gedacht, nicht für kontinuierliche Drehbewegungen. Im Vergleich zu elektrischen Schrittmotoren bietet er ATEX-Schutz, eine Festhaltefunktion und ein hohes Drehmoment von bis zu 10 Nm. Mit einer maximalen Drehzahl von 25 U/min ist er für viele Anwendungen geeignet.

Lamellenmotor
Lamellenmotoren sind aus der Dentaltechnik bekannt und werden in der Industrie oft für ATEX-Anwendungen eingesetzt. Im Vergleich zu Radialkolbenmotoren haben sie eine höhere Nenndrehzahl und ein kleineres Drehmoment. Um die Leistung nutzbar zu machen, werden sie in der Regel mit einem Getriebe betrieben.
Typische Leistungsdaten:
- Leistung: 0.5-15 kW
- Drehzahl: 2000-8000 U/min
- Drehmoment: 2-100 Nm

Kompakter Lamellenmotor
Der kompakte Lamellenmotor ist die am weitesten verbreitete Art von Druckluftmotor. Man findet ihn auf Rührwerken, Schraubern und Transportbändern.
Typische Leistungsdaten:
- Leistung: 0.2-1 kW
- Drehzahl: 20.000 U/min
- Drehmoment: 0.5-100 Nm
Druckluftmotoren - Technische Grundlagen
Aufbau
Es gibt verschiedene Arten von Druckluftmotoren, wobei der Lamellenmotor der gebräuchlichste ist. Der Radialkolbenmotor wird bevorzugt, da er bis zu 80% effizienter ist, weil er die Druckluft direkter zur Erzeugung der Drehbewegung nutzt.

Funktionsweise
Radialkolbenmotor
Dieser Motor nutzt die Druckluft, um Kolben in eine radiale Bewegung zu versetzen. Die Kolben stützen sich mit Laufrollen an der Gehäusewand ab, die eine gewölbte Lauffläche besitzt. Die Luft wird durch ein Bauteil so gesteuert, dass sie exakt in dem Moment an den Kolben geleitet wird, wenn dieser sich in die richtige Richtung abstützt. Der Radialkolbenmotor kann problemlos links- oder rechtsherum drehen.

Lamellenmotor
Hierbei stützen sich Lamellen durch Zentrifugalkraft an der Gehäusewand ab und dichten so den Motor ab. Die Luft wird gegen die Lamellen gedrückt, was eine Drehbewegung erzeugt. Steht eine Lamelle beim Start ungünstig, kann es vorkommen, dass sich der Motor nicht bewegt. Abhilfe schaffen beidseitige Luftpulsationen. Auch der Lamellenmotor kann links- oder rechtsherum betrieben werden.
Druckluftmotor vs. Elektromotor
Wenn eine einfache Drehbewegung gefragt ist, ist ein Elektromotor in 95% der Fälle die bessere Wahl. Doch Druckluftmotoren bieten einige entscheidende Vorteile:
Vorteile des Druckluftmotors:
- ATEX-Schutz: Sie sind in der Regel von Haus aus ATEX-tauglich. Dies ist der größte Vorteil gegenüber Elektromotoren.
- Harte Umgebungen: Da sie keine elektrische Energie benötigen, können sie in gefährlichen Atmosphären eingesetzt werden.
- Hohe Leistungsdichte: Ein kleinerer Druckluftmotor kann die gleiche Leistung wie sein elektrisches Pendant liefern.
- Einfache Regelung: Die Drehzahl kann einfach über Stromregelventile und das Drehmoment über Druckregulierung variiert werden.
- Keine Überlastungsprobleme: Eine Überlastung schadet dem Motor nicht.
- Wenig Wärme: Druckluftmotoren erzeugen wesentlich weniger Wärme.
Vorteile des Elektromotors:
- Geringere Anschaffungskosten: Sie sind meist günstiger in der Anschaffung.
- Niedrigere Betriebskosten: Druckluft ist teurer als Strom.
- Genauere Steuerung: Elektronische Drehzahlsteuerungen regeln die Drehzahl präziser (±1%).
- Konstanter Betrieb: Elektromotoren sind weniger anfällig für Schwankungen im System, wie sie bei Druckluftmotoren durch Druck- und Durchflussschwankungen auftreten können.